Spätestens bei diesem Kapitel sollte deutlich werden, dass ein „Handbuch für Gehirnbenutzer“ nützlich sein kann. Oder legt man bei euch bereits großen Wert darauf, dass die Kinder nach der Schule erstmal Fernsehen?
Das soll jetzt zwar keine Empfehlung zu gesteigertem Fernsehkonsum sein; das wäre ein kardinales Missverständnis! Aber wir sollten gut auswählen, was wir gegen Abend und vor dem Schlafen gehen machen, denn das wird vom Gehirn die ganze Nacht hindurch so gründlich wiederholt als würden wir es die Nacht durch üben, so dass wir das dann am nächsten Morgen bereits besser beherrschen.
Daher kommt wohl auch der alte Spruch, man solle sich, was man lernen muss, „unters Kopfkissen legen“. Das hat zwar mit dem Kopfkissen nichts zu tun. Aber wahrscheinlich hat man, bevor es unters Kissen kam, noch mal reingeschaut und was man sich da direkt vor dem Einschlafen noch einmal eingeprägt hat, das wird dann tatsächlich die ganze Nacht im Gehirn trainiert, während wir ungestört schlafen.
Also: Film am Abend und wir ziehen richtige kleine Casting-Experten heran, die es mit Dieter Bohlen &Co aufnehmen können.
Aber warum jetzt gerade nach der Schule Fernsehen?
Nein, wie gesagt, das ist keine Empfehlung. Besser Sport, Musik, Radfahren; das sind alles Tätigkeiten mit denen wir die Stresshormone ausspülen können, die nach einem lauten Schultag unweigerlich in unseren Adern fließen und sich lähmend über das Gehirn gelegt haben.
Nur wenn zu all dem keine Kraft mehr da ist, dann kann ein schöner lustiger oder romantischer Film noch Wunder wirken, denn der spült die Adern auch durch (natürlich kein Action oder Horror-Film, der häuft nur noch mehr von den Stresshormonen an!).
Wenn dann die Chemie in den Adern wieder stimmt, dann ist auch der Kopf wieder frei und die Hausaufgaben gehen leichter von der Hand.